Am Puls
„Am Puls“ ist der Blog des Vorsitzenden der HKI. In 100 Wörtern gibt es hier Geschichten aus dem (HKI-) Alltag.
Unterhaltsam – nachdenklich – hinterfragend.
Im Verein ist Platz für alle
In Erlangen und Umgebung muss niemand auf einen Platz im Herzsport warten. In zahlreichen anderen Kommunen ist dies nicht selbstverständlich: Interessenten stehen auf einer Warteliste und können erst nachrücken, wenn andere Teilnehmende ausgeschieden sind.
Das ist auf ehrenamtliches Engagement im Verein zurückzuführen – seit über 35 Jahren. Ein kleiner Mangel in unserem Gesundheitssystem wird durch Betroffene selbst ausgeglichen!
Ehrenamtliches Engagement im Verein macht aber auch Spaß, bringt Anerkennung und neue Erfahrungen. Herumgesprochen hat sich das aber noch nicht überall, denn immer weniger Patient(inn)en wollen Vereinsmitglied werden.
Kurzsichtig? Ganz sicher! Ohne Mitglieder gibt´s keinen Verein und ohne Verein auch keinen Rehabilitationssport mehr.
Risiken beschränken
Das einstige „Team Vorsicht“ aus Bayern will also künftig die Isolationspflicht von Coronapositiven aufheben. Im Herz- und Lungensport schafft uns dies natürlich neue Bedenken, selbst wenn Corona längst nicht mehr so gefährlich ist, wie zu Anfang der Pandemie. Und anders als andere Kohorten können Herz- und Lungensportler überwiegend eine vollständige Impfung nachweisen. Doch ist nicht auszuschließen, dass durch einen infizierten Patienten alle übrigen angesteckt werden. Eine FFP2-Maske über Mund und Nase ist bei sportlicher Betätigung keine wirkliche Alternative. Damit stehen nun alle Teilnehmenden selbst in der Verantwortung, schon bei geringen Erkrankungszeichen und natürlich nach einem positiven Coronatest dem Herzsport fernzubleiben.
Lange nichts hören lassen?
Mein Blick auf die Seite „Am Puls“ war dringend notwendig: der letzte Eintrag liegt fast drei Monate zurück! Was war geschehen?
Seit April machte der Neustart unserer Gruppen nach der durch die pandemiebedingte Winterpause viel Arbeit. Nicht überall standen Ärzte und Übungsleitungen zur Verfügung. Die Gruppe in Baiersdorf mussten wir deshalb schließen, zwei andere können noch nicht wieder starten. Das schmerzt uns wirklich.
Derweil breitete sich nach der Bergkirchweih Corona wieder aus. Mit Inzidenzen von rund 1500 bzw. 1300 liegen wir in Stadt und Landkreis Erlangen bundesweit in der Spitzengruppe. Somit hat sich die Situation seit drei Monaten nicht verbessert.
Für uns – für andere!
Die Infektionszahlen sind für einen normalen Herzsportbetrieb immer noch zu hoch. Und sie steigen täglich, meistens jedenfalls. In Erlangen und dem Umland liegen wir seit Wochen deutlich über den publizierten bundesweiten Werten.
Der Wegfall der Maskenpflicht in Innenräumen wie beim Einkaufen kommt deshalb zum falschen Zeitpunkt. Bei aktuell ansteigenden Infektionszahlen Schutzmaßnahmen aufzuheben, kann man nur als unglücklich bezeichnen, denn ein weiteres Ansteigen ist zu erwarten. Fachleute wie die Virologin Ciesek (Frankfurt) und Drosten (Berlin) empfehlen Risikopatienten, unbedingt weiter Maske zu tragen, im Nahverkehr und in Innenräumen beispielsweise. Für sich selbst und für andere, die es nicht tun! Machen wir´s auch!
Maskenfreiheit für alle?
Gerade überlegen wir, wann und wo der Herzsport wieder starten kann. Seit November hat es ja nur in wenigen Gruppen Sport „draußen“ gegeben. Doch alle Zeichen stehen wieder auf „Rot“: In ansteigende Inzidenzen hinein mit Hallensport zu beginnen, erscheint in hohem Maße unvernünftig.
Dass jetzt (fast) alle Beschränkungen einkassiert werden ebenfalls. Statt Freiheit für alle gibt es für einige wenige die Freiheit, rücksichtslos zu sein. Statt Schwache zu schützen, können Menschen mit Vorerkrankungen, die besondere Risiken für einen schweren Verlauf tragen, nun nicht mehr damit rechnen, überall gut geschützt zu sein. Zwar gilt eine Schamfrist bis 2. April – aber dann?
Freiheit gibt es nicht umsonst
Angesichts höchster Inzidenzen wächst das Risiko, sich anzustecken. Je weniger Beschränkungen es gibt, desto höher die Wahrscheinlichkeit, sich trotz aller Vorsicht anzustecken. Im Herz- und Lungensport – beides besonders gefährdete Personenkreise – wollen wir Risiken minimieren, statt neue zu schaffen.
Draußen ist es ziemlich sicher risikoloser als drinnen. Einige Übungsgruppen aber können nur drinnen sporteln. Kehren wir – trotz aller Risiken – wieder in die Hallen zurück? Nicht jede Halle ist gut zu lüften. Als Hallenmieter können wir kaum beurteilen, wie gut ein Lüftungssystem wirkt und wie der Luftaustausch erfolgt. Deshalb bleibt abzuwägen, wie viel Risiko tragbar ist und wann es zu riskant wird.
Unsere neuen Internetseiten sind online
Den ganzen Januar haben wir daran gearbeitet. Aber Ende Februar war es dann endlich so weit: Unsere neuen Internetseiten konnten online gehen, mit neuer Farbe und erstmals auch mit Bildern. Schließlich wollen wir motivieren, bei uns mitzumachen! Tu´ was für Dein Herz!
Bewegung tut gut und ist gesund. Jede(r) kann ganz leicht etwas dafür tun. Das wollen wir auf unseren Internetseiten zeigen. Wer bei uns mitmachen will, ist herzlich willkommen – nicht erst nach Herzinfarkt oder koronarer Herzkrankheit. Wer schlau ist, kommt schon vorher zur Prävention.
Einfach mal anrufen oder eine Email schreiben. Wir antworten gern!